Die Realien des Deutschen Orden

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Zu zeremoniellen Anlässen und zum Kirchgang trug der Ordensbruder den weißen Mantel und als Zeichen seiner Ritterwürde das Schwert im Arm. Am Körper trug er den Habit, welcher aus Wolle war und in den christlichen Farben gehalten war. Diese sind schwarz, weiß, braun und grau. Da es schwarz als ungefärbte Wolle nicht gibt sondern nur in anthrazit, darf man davon ausgehen, dass der Habit in anthrazit oder in braun war.

Im Alltag trug der Ordensbruder über seinem Habit eine weiße Gugel, auf der sich ebenfalls das schwarze Kreuz befand.

Der Ritterbruder trug in der Schlacht eine wattierte Rüstung, den Gambeson, darüber lag das Kettenhemd aus vernieteten Kettengliedern. Als Zeichen seiner Zugehörigkeit trug er den weißen Wappenrock mit schwarzem Kreuz auf der Brust. Typisch für jene Zeit ist der Eisenhut, die breite Krempe schützt den Träger vor Schlägen und Beschuss von oben. Mit dem großen Infanterieschild schützt er nicht nur sich selbst sondern gibt seinem Nachbarn auch noch Schutz. Als Waffen stehen dem Infanteriesoldaten die Lanze, Falchon, Streitaxt, Streitkolben und das Schwert zur Verfügung.

Der Armbrust-Schütze

Die Armbrust-Schützen bildeten bis zum aufkommen der Feuerwaffen den Kern der Fernkämpfer. Es worden sowohl Armbrustschützen zu Fuß  als auch berittene Schützen eingesetzt. Jeder Armbrustschütze musste min. ein Schock (64) Bolzen besitzen. Zu dem war er gempanzert mit Helm, Gambesson und ggf. mit Kettenhemd.

Die Armbrust galt im Mittelalter als eine geächtete Waffe, da ein Jedermann einen Adligen aus dem Hinterhalt töten konnte. Der Klerus verbot die Nutzung dieser Waffe im Gebrauch gegen Christen, durfte aber im Kampf gegen Heiden eingesetzt werden.

Im offenen Felde waren Armbrustschützen oft duch Infanteristen mit großem Schild geschützt da sie während des Nachspannens ein leichtes Ziel für den Gegner waren. Zur Verteidigung oder zum Nahkampf trug der Schütze ein Falchon (Haumesser), Axt oder Keule.

Der berittene Armbrustschütze lud die Waffe hinter den eigenen Reihen und ritt in offener Formation gegen die feindlichen Linien und brach diese auf. Zum Nachladen zog sich der Schütze wieder hinter die eigenen Reihen zurück.